Publikation zur Tagung des Stipendienwerks Lateinamerika-Deutschland e.V. vom 28. Juni bis 2. Juli 2017 in Magdeburg “Die Zeit der Reformation aus anderem Blickwinkel. Eine lateinamerikanisch-ökumenische Perspektive".
Inhalt: Die Reformation in Mitteleuropa und die weltweite Ausbreitung des Katholizismus waren zwei gleichzeitige Vorgänge im Christentum. Drei Tage vor der Anhörung Martin Luthers auf dem Reichstag in Worms (17./18. April 1521) taufte P. Pedro de Valderrama, Teilnehmer an der Weltumsegelung Fernando Magellans, auf der Insel Cebú das dortige Königspaar. Mit dem Taufgeschenk an die Königin, einer Figur des Jesuskindes in flämischer Tracht, in der linken Hand den Weltapfel tragend, begann auf den Philippinen dessen bis heute lebendige Verehrung.
Am selben Tag, an dem Luther noch vor Verhängung des Wormser Ediktes auf der Wartburg in Sicherheit gebracht wurde (4. Mai 1521), starb in Santo Domingo der Prior der ersten Kommunität der Dominikaner in Amerika, Pedro de Córdoba. Er war der intellektuelle und spirituelle Initiator des christlichen Kampfes für die Menschenrechte der Urbevölkerung des Doppelkontinents, Wegbereiter von Bartolomé de Las Casas und vielen anderen engagierten Missionaren. Umgekehrt gelangten durch flämische und spanische Teilnehmer des Wormser Reichstags erste reformatorische Schriften in die iberische Welt.
Das Buch dokumentiert die gleichnamige Tagung des Stipendienwerks Lateinamerika-Deutschland e.V. vom 28. Juni bis 2. Juli 2017 in Magdeburg und will zu einer neuen Lektüre jener Zeit vor 500 Jahren anregen, eine andere Perspektive in das Reformationsgedenken einbringen. Es gilt, nicht nur die in der europäischen Geschichtsschreibung lange dominante gegenseitige Ausgrenzung der Konfessionen zu überwinden, sondern auch die noch immer allgegenwärtige Ausgrenzung der jahrhundertelang dem Kolonialismus unterworfenen außereuropäischen Völker und ihrer Erfahrungen.
Der Band enthält zwölf Beiträge von Autoren aus Brasilien, Chile, Dänemark, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Peru und den USA, je sechs in spanischer und deutscher Sprache mit beigegebenen Resümees in beiden Sprachen. Den Rahmen bilden eine transkontinentale Einführung in die Epoche und eine verbindende Zeittafel.
Digitale Publikation im Rahmen des XII. internationalen und interdisziplinären Alumni-Seminars des Stipendienwerks Lateinamerika-Deutschland e.V. in Bogotá in Kooperation mit der Universität Osnabrück und der Pontificia Universidad Javeriana Bogotá
Digitale Publikation der Beiträge des XII. internationalen und interdisziplinären Alumni-Seminars, das 2018 in Kooperation mit der Pontificia Universidad Javeriana in Bogotá/Kolumbien stattfand.
Inhalt: Das Jahr 1968 war eine turbulente Zeit, geprägt von einer Grundstimmung des Wandels, der Veränderung, des Übergangs und der Transformation zugunsten sozialer Kämpfe, der Verteidigung der Bedürftigen und eines vorherrschenden Durstes nach Reformen und neuen Sichtweisen auf die Welt. Kolumbien stand nicht zurück, denn das Ende der 1960er Jahre markierte eine entscheidende Veränderung in einem Krieg, der das Land über weite Teile des 20. Jahrhunderts verwüstet und Hunderte von Toten, Verletzten und vertriebenen Familien hinterlassen hatte.
Inmitten eines solch erschütternden Kontextes, der die demographische und soziale Situation dieses Landes drastisch veränderte, spielte die katholische Kirche eine entscheidende Rolle. Zeitgleich mit dem Land und dem Kontinent hat sich diese Institution an die neuen und wachsenden Bedürfnisse ihrer Gläubigen angepasst, vor allem derjenigen, die leiden und mit Ablehnung, Tod und struktureller Gewalt konfrontiert sind, die seit langem und tief in der regionalen Vorstellung verwurzelt sind.
Es war diese Atmosphäre der Ungleichheit und Ungerechtigkeit, die 1968 die 2. Konferenz des lateinamerikanischen Episkopats in Medellín, Kolumbien, umrahmte. Das im selben Jahr veröffentlichte Dokument dieser Konferenz zeigte deutlich die heterogene strukturelle Gewalt in Lateinamerika auf und legte das Fundament für eine Arbeit, die einer an christlichen Werten orientierten regionalen Entwicklung dienen soll.
Mehr als fünfzig Jahre später versammelt dieses Buch die Arbeit einer Vielzahl von Autorinnen und Autoren, die unter dem Schutz und der Leitung des Stipendienwerks Lateinamerika-Deutschland (ICALA) die Folgen der Konferenz von Medellín im kolumbianischen, lateinamerikanischen und weltweiten Kontext in Erinnerung rufen, analysieren, bilanzieren und abschätzen.
Die digitale Publikation zum XII. internationalen und interdisziplinären Alumni-Seminar wird zum kostenfreien Download in der Datenbank der Pontificia Universidad Javeriana zur Verfügung gestellt:
Weiterlesen/Download PDF Publikation "Religion als Ressource einer befreienden Entwicklung"
Publikation im Rahmen des XII. internationalen und interdisziplinären Alumni-Seminars des Stipendienwerks Lateinamerika-Deutschland e.V. in Bogotá in Kooperation mit der Universität Osnabrück und der Pontificia Universidad Javeriana Bogotá
Margit Eckholt (Hg.),
Religion als Ressource befreiender Entwicklung.
50 Jahre nach der 2. Konferenz des lateinamerikanischen Episkopats in Medellín: Kontinuitäten und Brüche. Ostfildern (Grünewald), 2019.
ISBN: 978-3-7867-3152-8
Im Frühjahr dieses Jahres erschien die folgende Publikation anlässlich der 50-Jahr-Feier der Konferenz des lateinamerikanischen Episkopats in Medellín (1968), in der die Gründungsgeschichte von Theologie, Philosophie und Pädagogik der Befreiung in den Blick genommen wird. Die Publikation geht auf eine Tagung des Stipendienwerks Lateinamerika-Deutschland e.V. in Kooperation mit der Universität Osnabrück und der Pontificia Universidad Javeriana zurück, die vom 20. bis 23. August 2018 in Bogotá stattfand.
Das Jahr 1968 ist ein Schlüsseljahr für die katholische Kirche in Lateinamerika: Die auf der Konferenz in Medellín versammelten lateinamerikanischen Bischöfe haben die vielschichtige »strukturelle Gewalt« in Lateinamerika deutlich benannt und im Abschlussdokument der Konferenz Grundlagen einer werteorientierten Entwicklungsarbeit aus christlichem Geist gelegt. Die hier formulierte »Option für die Armen« bezieht sich auf die biblischen Traditionen, die Kritik der Propheten Israels an Unterdrückungssituationen, Unrecht und Armut, an die Jesus von Nazareth angeknüpft hat. Sie führte im lateinamerikanischen Befreiungsdenken, das im Anschluss an Medellín entwickelt wurde, zu einer grundlegend neuen Gestalt theologischer, philosophischer und pädagogischer Arbeit. Diese Denktraditionen bilden über den lateinamerikanischen Kontext hinaus bis heute zentrale Referenzpunkte, um in einer interkulturellen Perspektive Religion als Ressource befreiender Entwicklung zu erschließen. Die Beiträge dieses Buches nähern sich diesen Fragen aus theologischen, philosophischen und (sozial)-pädagogischen Perspektiven an. Mit Beiträgen von Virginia Azcuy, José Casanova, Margit Eckholt, Diego Fonti, Maria Noelia Galetto, Peter Hünermann, Rolando Iberico Ruiz, Gerhard Kruip, Johannes Meier, Dorando Michelini, Susana Monreal, Heinz Neuser, Víctor Manuel Pérez Valera, Pablo María Pagano Férnandez, Margarita Rolfes, Matías Omar Ruz, Juan Carlos Scannone, Carlos Schickendantz, Sergio Silva, Veit Straßner, Olga Consuelo Vélez Caro, Diana Viñoles, Birgit Weiler
Publikationen im Rahmen des wissenschaftlichen Symposiums zum Thema Pfingstkirchen in Guatemala/Zentralamerika
Unter der Projektleitung von Prof. Dr. Margit Eckholt und in Kooperation mit Bischof Rodolfo Valenzuela (Guatemala), fand vom 7. bis 9.8.2018 ein wissenschaftliches Symposium der Bischofskonferenz von Guatemala und der Deutschen Bischofskonferenz zum Thema “Pfingstkirchen in Guatemala/Zentralamerika als Herausforderung für die katholische Kirche” in Guatemala statt.
Thema der Konferenz waren die Gründe der Entwicklung der Bewegung der Pfingstkirchen sowie die Bedeutung des Phänomens für die katholische Kirche. Die Publikation dieser wissenschaftlichen Fachtagung erschien im Verlag der Universidad Rafael Landivar:
Margit Eckholt/Rodolfo Valenzuela (Hg.), Las Iglesias pentecostales y los movimientos carismáticos en Guatemala y América Central, como desafío para la Iglesia católica, Ciudad de Guatemala (Editorial Cara Parens) 2019.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Konferenz auf spanisch und deutsch von Prof. Dr. Eckholt ist als PDF-Dokumente hier verfügbar.
Publikation des ersten deutsch-lateinamerikanischen Theologinnen Kongresses, der im April 2008 in Buenos Aires in Kooperation von TEOLOGANDA, dem argentinischen Theologinnen Netzwerk und AGENDA – Forum katholischer Theologinnen e.V. veranstaltet worden ist:
Azcuy, Virginia R./Eckholt, Margit (eds.), Citizenship – Biographien – Institutionen. Perspektiven lateinamerikanischer und deutscher Theologinnen auf Kirche und Gesellschaft, Zürich/Berlin (LIT) 2009.
Publikationen des ersten Seminars zur Erinnerung an das Bicentenario de la Independencia, das vom Kuratorium in Zusammenarbeit mit dem Consejo Lima im Februar 2007 veranstaltet worden ist:
Eckholt, Margit/Lerner Febres, Salomón (eds.), Ciudadanía, democracia y derechos humanos. Reflexiones en vista a la conmemoracíon del Bicentenario de la Independencia. Quito-Ecuador (Abya-Yala) 2009. ISBN 978-9978-22-808-1
Eckholt, Margit/Ortíz, Gustavo (eds.), Ciudadanía y perspectiva de género. Reflexiones en vista a la conmemoración del Bicentenario de la Independencia (2), Quito (Abya-Yala) 2010.